dementia+art beim Jahreskongress der Dt. Alzheimer Gesellschaft

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft organisiert alle zwei Jahre einen bundesweiten Kongress. Eingeladen sind Menschen mit Demenz, deren Angehörige, Ärzte, Wissenschaftler, alle, die beruflich mit dem Thema Demenz bzw. mit Demenzkranken zu tun haben, sowie alle Interessierten.

Pilotprojekt ALZHEIMERMOZARTLIEBERMANN

Der 8. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft "Demenz - jeder kann etwas tun" fand vom 23. bis 25. 10.2014 in Gütersloh statt. Jochen Schmauck-Langer von dementia+art war eingeladen über "Kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz" zu sprechen und die Ergebnisse des Pilotprojekts ALZHEIMERMOZARTLIEBERMANN zu präsentieren.
Wichtig waren dabei vor allem die Strukturen, die für den Großraum Köln geschaffen werden konnten, wo in Kooperation mit Kulturpartnern wie dem Museumsdienst Köln oder dem WDR-Sinfonieorchester regelmäßige Angebote in fünf Museen und zwei Konzerthäusern gestaltet wurden. Die begleitende Präsentation lieferte dazu viele anschauliche Beispiele und Abbildungen, die Mut machen sollten, etwas Vergleichbares auch in anderen Städten und Gemeinden zu versuchen. Folgerichtig gab es zahlreiche Nachfragen unter den Zuhörern, die die Bedingungen und Voraussetzungen für eine solche öffentliche Teilhabe an Orten der Hochkultur betrafen.

PARADIGMENWECHSEL

Jochen Schmauck-Langer verwies auf den notwendigen Paradigmenwechsel, durch den das Krankheitsbild Demenz in den Vordergrund und der Bildungsauftrag der Kulturinstitutionen ein Stück weit in den Hintergrund rückt, um das Versprechen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen: "Eine Schöne Zeit erleben", einlösen zu können.

Von Bedeutung war zudem für die professionell und ehrenamtlich Engagierten aus den zahlreichen regionalen und kommunalen Deutschen Alzheimergesellschaften die intensive Netzwerkarbeit: dementia+art versteht sich als Vermittler zwischen den Bereichen Kultur und Demenz. Dies ist die Voraussetzung für eine Abstimmung der Bedarfe und die nachhaltige Gestaltung solcher Angebote.

NETZWERKARBEIT

Nicht zuletzt wurde an den vielen Beispielen augenfällig, dass diese Art von kultureller Teilhabe unser medizinisch geprägtes Katastrophenbild von Demenz und ausweglos schwindenden Ressourcen korrigieren kann: Wenn eine Gruppe von Menschen mit Demenz singend durch das weltbekannte Museum Ludwig mitten in Köln zieht, wird ersichtlich, was ungeachtet einer forteschrittenen Demenz noch möglich sein kann.

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