
Menschen mit kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen eine Stimme geben
Museen müssen sich verändern, um auf gesellschaftliche Veränderungen eine Antwort zu finden. Dabei steht der Wunsch nach mehr sozialer und kultureller Teilhabe deutlich im Vordergrund. Die Vermittlung soll in der Lage sein, Kinder und junge Menschen ebenso anzusprechen wie Erwachsene und die ältere Generation. Menschen mit kognitiven, psychischen und anderen Beeinträchtigungen ebenso wie Menschen, die aus anderen Kulturen kommen. Und natürlich Menschen, die nur wenige Erfahrungen mit Kunst und ‚Hochkultur‘ haben – die mit Abstand größte Gruppe. Die Schulung soll Ihnen die Sicherheit geben, kulturelle Teilhabe zu ermöglichen und Menschen im Museum eine Stimme zu geben.
Teilhabeorientierte Vermittlung
Mit der ‚Teilhabeorientierten Vermittlung‘ hat (de)mentia+art vor mehr als zehn Jahren eine Methode entwickelt, die über eine reine Bildungsvermittlung sowie bloß ‚dialogische‘ Verfahren deutlich hinausgeht, indem sie eine soziale Teilhabe im Museum in den Blick nimmt und ermöglicht: Ästhetische Objekte werden dabei weitgehend durch Beiträge der Besucher*innen, ihre Ressourcen, Erfahrungen, Erinnerungen und Meinungen erschlossen. Diese Art der Vermittlung hat sich mittlerweile in Hunderten von Führungen unterschiedlichster Art in vielen Museen und Sammlungen bewährt.
Ein Paradigmenwechsel
Entscheidend für das Gelingen dieser Methode sind die sorgfältige Auswahl von Objekten, die Art der Kommunikation und die konsequent eingenommene neue Rolle der/des Moderierenden in der Vermittlung. Die Schulung gibt Ihnen dafür das grundsätzliche methodische Handwerkszeug und übt es ein.
> Sie ersetzt nicht Spezialkenntnisse, etwa für den Demenzbereich und bei psychischen Erkrankungen.
SCHULUNG TEILHABEORIENTIERTE VERMITTLUNG INKLUSION
13. – 15.05.2025 (10-18 Uhr)
INHALTE
Die Schulung ermöglicht es Kunstvermittler*innen, die Methode einer strukturell Teilhabeorientierten Vermittlung kennenzulernen, im Austausch mit anderen einzuüben und mit Blick auf die eigenen Sammlungen für bestimmte Besuchergruppen umzusetzen. Im Zentrum stehen dabei nach einem theoretischen Input zahlreiche praktische Übungen und ein unmittelbares Feedback.
1. Teil / Theoretische Grundlagen
- Bildungsauftrag und soziale Erfahrung / Hemmnisse ll Kriterien für die Auswahl von Objekten ll Selbstverständnis der/des Moderierenden ll lebensweltliche Kommunikation ll Bedeutung von Emotionen
2. Teil / Praktische Übungen in den Sammlungen des Museums
- Setting im Raum ll eigene Objektauswahl und thematische Aufbereitung (in Kleingruppen) ll Vorstellung der Ergebnisse; Austausch über die Erfahrungen (wechselnde Kleingruppen; unterschiedliche Sammlungsbereiche) ll
- Zusammenschau der Erfahrungen; Ausblick auf die eigene Praxis.
Praxisaufgabe Umsetzen der Teilhabeorientierten Vermittlung für die eigene Sammlung.
Sie erhalten ein digitales Handout und eine Teilnahmebescheinigung.
> Vorgesehen ist ein (digitaler) Erfahrungsaustausch nach etwa 6 Monaten.
Erfahrungsberichte:
Was ein Museumsbesuch mit dem Nachtwald Perelin zu tun hat; (Schüler)
„Das Sagen haben wir!“; (Erwachsene)
> Die Schulung wird Ihnen als Teil der Guide Inklusion-Qualifizierung angerechnet.
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Termin 13. – 15.05.2025 / 10 – 18 Uhr
Wo Graz
Theorie im Joanneumsviertel
Praxis im neuen Volkskunde Museum und im Archäologischen Museum
Zielgruppe Museumsmitarbeiter*innen, die Teilhabeorientierte Vermittlung für diverse Zielgruppen in ihren Häusern umsetzen wollen; Fachkräfte und Studierende in der kognitiv- und psychosozialen Betreuung und Begleitung
Referent
Jochen Schmauck-Langer l Geschäftsführer von (de)mentia+art l Geisteswissenschaftliches Studium l Autor, Kulturgeragoge, Dozent, Kunstbegleiter in verschiedenen Kölner Museen für Menschen mit und ohne kognitive oder psychische Beeinträchtigungen; Entwicklung analoger + interaktiver digitaler Gruppenformate; zuletzt unter Einbindung von KI
Kosten: Für Mitarbeiter*innen des Universalmusems keine / Externe Interessenten bitte auf Anfrage:
Beratung Jochen Schmauck-Langer: schmauck.langer (at) live.de; 0157 88345881
Anmeldung Joanneum Graz, Stabsstelle Inklusion: Christian Pomberer: christian.pomberer@museum-joanneum.at.
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