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Bei den Schulungen von (de)mentia+art spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle. Stets gehört eine „Aufgabe“ am Ende einer Fortbildung dazu, um den neuen Input auch tatsächlich umzusetzen. Nach vier bis sechs Monaten wird dann ein Erfahrungsaustausch angeboten. Ein solcher hat jetzt zu der zurückliegenden Schulung „Digitale Museumsführungen für Menschen mit Demenz in Seniorenhäusern“ (Termine 17.09. + 08.10.24) stattgefunden. Es war die vierte Fortbildung dieser Art für den in kultureller Teilhabe sehr engagierten Cellitinnen Verband.
WAS GEHT ?
An der Schulung nahmen fünf Senioreneinrichtungen teil. Die Termine waren von Beginn an durch äußere Schwierigkeiten begleitet, hauptsächlich – wie allenthalben – Erkrankungen und Personalmangel. Dies betraf vor allem die wichtigen individuellen Settings in den Häusern, bei denen die technische Ausrüstung an akustische und visuelle Bedingungen angepasst wurde. Ferner mussten die Termine für die beiden vorgesehenden digitalen Probeführungen je Haus (mit Bewohner*innen!) mehrfach verschoben werden.
GEHT TRUMP UND PUTIN ?
Freilich soll das keine „Schuld“ Zuweisung“ sein: ist es doch nur eine winzige Situationsbeschreibung in Zeiten, in denen eine interaktive Führung – bei der sich Menschen mit und ohne Demenz über einige Kunstwerke unterhalten – wie ein Weizenkorn auf dem Boden eines Wimmelbildes ausnehmen muss… (Ja, ich hätte Trump und Putin auch gerne mal in so einer Führung gehabt, bei der sich alle daran orientieren müssen, was zu sehen ist!)
BEWOHNER*INNEN UND PFLEGEKRÄFTE MIT ZUWANDERUNGSGESCHICHTE
Über die stattgefundenen Probeführungen hatte ich schon nach den jeweiligen Terminen mit den beteiligten Kolleg*innen gesprochen: Die Rückmeldungen der teilnehmenden Bewohner*innen an den interaktiven Führungen waren ausgesprochen gut…
Insofern habe ich beim Erfahrungsaustausch weitere Aspekte kultureller Teilhabe angesprochen. Ich will sie hier nur stichwortartig benennen:
- Sponsoring für digitale kulturelle Teilhabe in den beteiligten Häusern? (JA!)
- Regionale Zeitungs- und Medienartikel zu einer digitalen Führung anregen?
- Info-Flyer von (de)mentia+art vor einer Führung – sinnvoll?
- Am Ende jeder Führung einen passenden musikalischen „Akzent – positiv?
- Können noch mehr Ehrenamtler*innen bei dem digitalen Format eingebunden werden?
- Eine aktive Teilhabe auch von bettlägerigen Bewohner*innen an einer digitalen Führung versuchen: etwa über Tablet? (JA)
- Einzelne digitale Führungen bei einem Seniorenhaus-Angebot wie dem „Nachtcafé“ für Menschen mit Demenz?
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WAS BLEIBT ?
Abschließend wurde über digitale Führungen für Bewohner*innen mit Zuwanderungs- bzw. Migrationsgeschichte gesprochen. Ein solches Angebot könnte auch übergreifend für mehrere Seniorenhäuser digital angeboten werden.
Zudem gehört das Format einer analogen „Schulung zur Kulturbegleitung von Menschen mit Demenz“ dazu, bei dem professionell Pflegende und Betreuende mit einer solchen Zuwanderungs- bzw. Migrationsgeschichte angesprochen werden sollen.
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