Eine Schöne Zeit verleben - Das Kölner Modell kultureller Teilhabe für Menschen mit Demenz

Bei der Auftaktveranstaltung ALZHEIMERMOZARTLIEBERMANN des Pilotprojekts von dementia+art e.V. wurden zur Kulturellen Teilhabe für Menschen mit Demenz einige grundlegende Voraussetzungen und Bedingungen für diesen Bereich unter der Prämisse "Eine Schöne Zeit verleben" vorgestellt.


Das Kölner Modell kultureller Teilhabe für Menschen mit Demenz stellt sich der demografischen Entwicklung und will den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten - dies als Zeichen gesellschaftlichen Engagements und im Sinne von Inklusion.
Vorausgesetzt wird dabei in beiden Bereichen eine besondere Offenheit für vielfältige Kooperationen zwischen Demenz- und Kultureinrichtungen. Kulturelle und soziale Teilhabe wird nicht nur als Chance für die Betroffenen und Angehörigen verstanden sondern auch für professionell oder ehrenamtlich Engagierte in den beiden Bereichen. In diesem Sinne versteht sich dementia+art e.V. als Vermittler zwischen Demenz und Kultur.

Kunst und Kultur, Theater, Kino, Musik... können Schlüssel zur emotionalen Welt von Menschen mit Demenz sein. Kulturelle Teilhabe bietet die Chance auf mehr Lebensqualität. Sie fördert die Integration in die Gesellschaft und sensibilisiert Öffentlichkeit für die Ressourcen von Menschen mit Demenz.

Folgende Eckpunkte des Kölner Modells stellen einen Entwurf dar, der durch praktische Erfahrungen und innovative Ideen um weitere Aspekte ergänzt werden kann. Sich daran aktiv zu beteiligen: dazu rufen die Unterzeichner ausdrücklich auf!

  1. Zunächst geht darum, für Menschen mit Demenz Biografie- und Ressourcen-orientiert eine Schöne Zeit zu ermöglichen.
  2. Angestrebt wird dabei eine enge und gleichberechtigte Vernetzung der Bereiche Demenz und Kultur, um Bedarfe, Angebote und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen.
  3. Die Kulturinstitutionen stehen vor der Aufgabe, sich auf das Krankheitsbild Demenz, Hochaltrigkeit und Multimorbidität einzustellen und speziell entwickelte Programme für die drei wesentlichen Phasen der Demenz anzubieten.
  4. Innere und äußere Barrierefreiheit müssen gewährleistet sein. Dabei geht es nicht nur um Treppenstufen sondern vor allem um die Auswahl der Inhalte und die Art der Kommunikation.
  5. Geschulte und qualifizierte Begleitung ist unverzichtbar - nicht nur im kulturellen sondern auch im sozialen Bereich. Kulturvermittler brauchen Kenntnisse über das Krankheitsbild und die Art der Kommunikation. Pflegende und Betreuende hingegen sollten als Kulturbegleiter ‚Verstärker‘ kultureller Teilhabe sein, sie vorbereiten sowie nachhaltig gestalten können.
  6. Erst Öffentlichkeit und Nachhaltigkeit von Strukturen und Angeboten - eine Broschüre oder ein Newsletter, in denen die Voraussetzungen und Bedingungen enthalten sind - ermöglichen eine planbare Nachfrage kultureller Teilhabe, ohne Hektik und Stress für alle Beteiligten, aber mit der Chance gemeinsam eine Schöne Zeit zu verleben.

Jochen Schmauck-Langer :: dementia+art e.V.
Klaus Besselmann :: Informations- u. Koordinierungsstelle der Landesinitiative Demenz-Service NRW
Stefan Kleinstück :: Demenz-Servicezentrum Region Köln und das Südliche Rheinland
Köln, im Juni 2013


KULTUR BRINGT DEMENZ IN BEWEGUNG ... GEHEN SIE MIT

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