Einmal Durchatmen im Goldenen Zeitalter

Viel ist zu lesen zur belastenden Situation von pflegenden / betreuenden Familienangehörigen von Menschen mit Demenz. Die Forderung nach Entlastungsmöglichkeiten wird immer dringlicher. dementia+art bietet gemeinsam mit dem Museumsdienst Köln seit einiger Zeit Führungen speziell für diesen Kreis von Pflegenden an.


Die Leiterin der Tageseinrichtung im Bergischen hat uns einen kurzen - eigentlich internen - Bericht über eine Führung im Wallraf-Richartz-Museum für Angehörige von Menschen mit Demenz anonymisiert zur Verfügung gestellt. Es war als ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige gedacht – eine Schöne Zeit erleben mit den Mitteln, die Kultur dazu beitragen kann. Der kurze Brief verweist gerade auch auf die Ängste und Erwartungen, wie es den Angehörigen wohl ergehen mag, die in dieser Zeit in der Tageseinrichtung betreut wurden... Der Brief richtete sich an die 'zurückgebliebenen' Betreuer vor Ort:

Hallo zusammen,

ich möchte mich bei Euch allen ganz, ganz herzlich bedanken, dass Ihr das Cafe den ganzen Nachmittag "geschmissen" habt. Die Herrn wirkten so entspannt, als wir um halb sieben pünktlich in den Raum kamen. Vor allem Frau W. wird sehr erleichtert gewesen sein. Sie hatte sich im Vorfeld große Sorgen gemacht, ob das nicht zeitlich viel zu lang für ihren Mann wäre und ob sie von unterwegs mal anrufen sollte….. und …. dann strahlte Herr W. pausenlos und war noch mit dem Abendessen beschäftigt. Da war sie doch sehr glücklich! Herr V. und Herr O. wirkten auch sehr glücklich und zufrieden und wären wahrscheinlich noch einen langen Abend sitzen geblieben, wenn ihre Frauen nicht irgendwann nach Hause gewollt hätten. Also, danke für den schönen Cafe – Nachmittag !!!!!!!

Wir hatten auch einen wunderschönen Nachmittag in Köln, die Züge waren pünktlich, das Mittagessen kam zügig und war sehr lecker, dann gab‘s noch Kuchen und Kaffee im Wallraff –Richartz-Museum und die Führung mit Herrn Schmauck-Langer durch das „Goldene Zeitalter" ist wie im Flug vergangen. Gerne hätten alle noch eine dritte Stunde Zeit dafür gehabt, es war sehr interessant und spannend."

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