Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine Stimme geben. Bericht über eine Fortbildung

 
 
‚Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen eine Stimme geben’. Das war für eine Teilnehmerin an der Fortbildung von dementia+art im Museum Ludwig Köln eine der ersten bleibenden Erkenntnisse. Aber wie sollte das gehen? Wie konnte man sich das konkret vorstellen? 
Einige der Teilnehmenden hatten schon bei der Anmeldung erwähnt, dass sie aus Häusern ohne ‚klassische‘ Kunstsammlung kamen. Oder dass sie bisher eher in kunsttherapeutischen Bereichen unterwegs waren. Andere, TeilnehmerInnen aus dem betreuenden oder gar klinischen Bereich, brachten zurecht die skeptische Neugier mit, ob sich der Sinn eines reinen Museumsformats legitimieren ließe... 
Also: Wie kann das funktionieren? 
3 Tage. Einer zu den Basics psychischer Erkrankungen und zur Lebenswelt der betroffenen Jugendlichen und Erwachsenen. Bestritten durch zwei mit dem Format vertraute Kolleginnen aus der Johann Christoph Winters Schule (für erkrankte SchülerInnen) und KölnRing (Betreuung für betroffene Erwachsene).
Dann 2 Tage Theorie und PRAXIS der Teilhabe-orientierten Vermittlung durch Jochen Schmauck-Langer. 
(de)mentia+art durfte in dem internationalen Kölner Haus die unterschiedlichen Sammlungsbereiche für Übungen nutzen. Kleingruppen erarbeiteten also die Methode von der großen Picasso-Sammlung über die klassische Moderne und Pop Art bis hin zur Gegenwartskunst. Skulpturen des Expressionismus wurden ausgewählt und leicht schwingende Mobiles des Konstruktivismus waren ebenso dabei wie zeitgenössische Fotografien. Eine engagierte, bunt gemischte Gruppe kämpfte sich voran... 
Nach einigen eher unsicheren und zweifelnden Annäherungen am ersten Praxis-Tag kam man am letzten Tag obigen Ziel immer näher, um durch die gezielte Auswahl von Objekten und durch eine strukturell angewandte Teilhabe-orientierte Kommunikation Menschen mit psychischen Erkrankungen auch im Museum eine Stimme‘ zu geben! 
Zuletzt die Königsdisziplin: das Spiel mit der utopischen Kraft von Kunst, in dem Betroffene einen Weg finden, eine scheinbar frustrierende, hoffnungslose Situation in einem Bild oder Objekt ‚zum Guten‘ zu wenden. 
 
 
 
 
 
 
Weitere Informationen zur Fortbildung: H i e r
 
 

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