Newsletter 02_2021

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

sind interaktive digitale Museumsführungen nur die ungeliebte Notlösung, weil analoge Angebote wegen der andauernden Pandemie nicht möglich sind?
Um was geht es? Ein Blick zurück auf unsere analogen Führungen: etwa auf das 'Goldene Zeitalter der Malerei'. Eine Epoche, in der viele Highlights der versammelt sind. Beim 'Impressionismus' oder der 'Klassischen Moderne' ist es ähnlich. Wir wählen für unsere Führungen die Bilder jedoch nicht nach den Namen berühmter Maler aus, sondern ob sie Teilhabe-orientiert sind: sie sollen sich für ein gemeinsames Entdecken zusammen mit Menschen mit Demenz oder mit psychischen Beeinträchtigungen eignen. Dieses aktive Entdecken begleiten wir mit einer empathischen, angepassten interaktiven Kommunikation.

Das gilt nun auch für unsere neu entwickelten digitalen Museumsführungen - bei denen im besten Fall Menschen mit Demenz im Videochat über Kunst plaudern. Vielleicht haben Sie jetzt bunte Blumensträuße oder Kinderporträts im Sinn...? Gewiss, solche Beispiele nutzen wir gerne auch. Doch wir strukturieren und kuratieren die Inhalte unserer Führungen vielfach nach Kriterien, die (nicht nur) für Menschen mit Demenz oder mit psychischen Erkrankungen existenziell sein können: Wir fragen durch die jeweilige Auswahl nach Identität und Alltag, Orientierung in sich selbst, aber auch nach Trauer und Tod. Und gerne stellen wir auch die Frage nach dem Glück.
Teilhabe und Partizipation bekommen dadurch und durch die digitalen Angebote an sich ganz neue Perspektiven. In der nun abgeschlossenen Pilotphase des bundesweiten digitalen Projekts zeichnete sich ab, dass unse digitalen Museumsführungen Besucher*innen mit kognitiven oder psychischen Einschränkungen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum ansprachen. (de)mentia+art wird diesen Weg weitergehen und die vielfältigen Erfahrungen nutzen, um Teilhabe-orientierte, interaktive digitale Museumsführungen für den Inklusionsbereich in ganz Deutschland anzubieten. Sowohl für Gruppen in Pflegeeinrichtungen als auch für Teilnehmer*innen im familiären Bereich.
Also: um was geht es? Um einen Beitrag für mehr kulturelle Teilhabe und Partizipation: für Orte und Zeiten, wo dies wegen vielfältiger innerer und äußerer Beeinträchtigungen nicht möglich ist. Wir freuen uns, wennn Sie uns dabei unterstützen!

Bleiben Sie gesund!

Herzlich aus Köln
Jochen Schmauck-Langer

PS: Die 1. Schulung zu dem digitalen Format finden sie in diesem Newsletter. Weitere werden folgen.


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