Heute bin ich - im Augenblick: Künste öffnen Welten für Kinder und Menschen mit Demenz


Mit "Kultur macht stark" fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung außerschulische Angebote der kulturellen Bildung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Die Angebote werden von lokalen Einrichtungen und Vereinen, die sich in Bündnissen für Bildung zusammen schließen, umgesetzt. Ein Bündnis für Bildung besteht aus mindestens drei lokalen Einrichtungen oder Gruppierungen, die sich für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen und im Bereich der kulturellen Bildung engagieren. Die Partner sollten möglichst unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven mitbringen.
In Köln wurde 'Heute bin ich – im Augenblick' mit einer Förderung des BFBF bedacht. dementia+art ist einer der Bündnispartner für das anspruchsvolle Projekt.

Eine Kindergruppe aus einer Grundschule in Köln-Ehrenfeld führt ein Schulhalbjahr lang mit einer Gruppe von demenziell veränderten Seniorinnen eines Seniorenhauses ein generationsübergreifendes Projekt durch. Im Mittelpunkt dabei steht die Auseinandersetzung mit Gefühlen. Geplant sind Begegnungstreffen in ausgewählten städtischen Museen der Stadt Köln sowie Termine, die die Begegnung der Kinder mit den Seniorinnen und Senioren vor- und nachbereiten.

Die Kinder setzen sich zunächst mit Mies van Houts Bilderbuch „Heute bin ich“ auseinander, dessen emotionale Gestaltung die Erweiterung von Wortschatz und Ausdrucksmöglichkeiten fördert. Zudem werden die Kinder auf die Begegnung mit alten Menschen und Demenz vorbereitet. Diese Aufgabe übernimmt dementia+art.

Als Vermittler zwischen Kultur und Demenz richtet dementia+art Angebote nicht zunächst kognitiv, sondern emotional aus: Erinnerungen, Lebenswelten und Erfahrungen stehen dabei im Mittelpunkt. Kindgerecht werden Krankheitsbild und Grundlagen der Kommunikation vermittelt.

Ein Kulturgeragoge und eine Museumspädagogin des Museumsdienstes begleiten sodann die gemeinsamen Besuche von Kindern und Menschen mit Demenz in verschiedenen Museen und moderieren sie. In bis zu zehn Tandems aus Kind und Senior beschäftigen sich die Gruppen mit positiven Emotionen, indem Gefühle wie Freude, Erstaunen, Zufriedenheit, Stolz oder Mut beleuchtet werden. Nach diesen Kriterien werden auch die Bilder und Objekte ausgesucht, die gemeinsam betrachtet werden. Wesentlich geht es auch darum, gemeinsam eine schöne Zeit zu erleben.
Anschließend dienen Workshops der gemeinsamen praktischen Vertiefung, so dass die Arbeitsergebnisse am Ende in einer kleinen Ausstellung präsentiert werden können.

HINWEIS: Das Projekt musste aus formalen Gründen im letzten Moment gekanzelt werden.

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