Anfang Mai fand im Museum Wallraf-Richartz eine „Kunst für die Seele“-Führung für Schülerinnen und Schüler mit psychischen Beeinträchtigungen statt. Die Jugendlichen kamen aus einer Einrichtung der Diakonie Michaelshoven in Rösrath und werden in dieser Zeit von der dortigen Albert-Einstein-Schule unterrichtet. Die Führung im Bereich „Goldenes Zeitalter der Malerei“ war wie stets bei (de)mentia+art teilhabeorientiert. D.h. wir „entdecken“ die Bilder gemeinsam, die Jugendlichen können ihre eigenen Wahrnehmungen, Meinungen und Erfahrungen einbringen. Die Bilder sind im Vorfeld dafür ausgewählt, und die Auswahl orientiert sich an wesentlichen Symptomen und Beeinträchtigungen psychischer Erkrankungen, die – unausgesprochen – im Hintergrund mitschwingen und durch die moderierende Lenkung des Museumsguides im Bild oder Objekt präsent bleiben.
Die Führungen finden in enger Kooperation mit dem Museumsdienst Köln in mittlerweile 4 Museen statt und werden seit Jahren von der Eckhard Busch Stiftung gefördert. Die wertschätzende Rückmeldung der verantwortlich betreuenden Lehrerin der Gruppe fasst in aller Kürze wesentliche Aspekte des Formats zusammen:
„Nach unserem Museumsbesuch unter Ihrer Leitung wollte ich Ihnen die Rückmeldung geben, dass es den Schüler*innen sehr gut gefallen hat! Wir haben gemerkt, dass sie mit großem Interesse und für ihre Verhältnisse guten Engagement in das Gespräch mit Ihnen gegangen sind. Auch die Aufgabe war sehr angemessen und gut lösbar. Vielen Dank für diesen wertvollen Moment! Es ist mir ein Anliegen, den Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich außerhalb ihrer Realität in der Einrichtung wahrzunehmen und einen Abgleich mit sich selbst machen zu können. Das ist bei dem Museumsbesuch gut gelungen. Insbesondere der Schüler, der sich am Ende für das Bild mit Prometheus und den Adler interessierte: er machte dadurch darauf aufmerksam, dass er durch solche Lerngänge einen guten Zugang zu sich selbst und einen guten Umgang mit Mitmenschen erfahren kann. Ich hoffe, dass wir nochmal die Möglichkeit bekommen, mit Ihnen durchs Museum zu gehen und Bilder zu besprechen.“
(Susanne Schönhofer)