Der Schweizer Künstler Harald Naegeli (*1939), der „Sprayer von Zürich“, war einer der ersten Graffiti-Künstler Europas. Er kam gegen Ende des Jahres 1979 nach Köln. In der Schweiz wurde er wegen seiner illegal gesprayten Graffiti strafrechtlich verfolgt. Im “heiligen” Köln fand er ein neues Thema für seine nächtlichen Streifzüge und sprayte von Ende 1979 bis 1981 zahllose Skelette und Totenschädel auf Beinen. Viele Dokumente dieser “andere(n) Malerei“ wurden als “Kölner Totentanz” berühmt. Die meisten waren schon bald vernichtet und sind heute vor allem in historischen Fotografien dokumentiert.
Aufforderung zum Totentanz für unsere Gegenwart
Sie treten in der Ausstellung nun erstmals in einen unmittelbaren Dialog mit den mittelalterlichen Objekten des Museums ein, die oft genug von einem – mittlerweile verblichenem – Bewusstsein der Endlichkeit unserer Existenz zeugen. In Naegelis Graffitis lauern die skelettierten Aufforderungen zum Totentanz um die Hausecke eines Wohnblocks, zwischen tristen Häuserschluchten oder direkt am Briefkasten – ein kunstvoll angelegter Sprung in unsere Gegenwart: nachdenklich, ungemütlich und ja: auch humorvoll und heilsam. Großes Kino!
Mehr Infos: H i e r
(de)mentia+art bietet zu der Ausstellung “Harald Naegeli in Köln” Führungen an für Menschen mit kognitiven (Demenz) oder psychischen Beeinträchtigungen. Termine: H i e r
Kontakt: Jochen Schmauck-Langer l 0157 88345881 l schmauck.langer (at) live.de