Köln war schon in den 60er Jahren ein Kunstzentrum im Rheinland. Mit dem neu gegründeten Studio für Elektronische Musik des WDR kamen international agierende Künstler und Musiker nach Köln. Die Fluxus-(lateinisch „das Fließen“) Bewegung knüpfte an die sogenannte Neue Musik an. Beiden Bereichen ging es mehr um die Konzeptideen, weniger um ein konkretes „fassbares“ Kunstwerk. Im Atelier der Künstlerin Mary Bauermeister in Köln fanden zahlreiche Veranstaltungen, Aktionen und Aufführungen statt, bei denen Musik, Literatur, Kunst und Architektur zusammengebracht wurden. Hier begegneten sich 1960 die Künstlerin Ursula Burghardt und der Musiker und amerikanische Komponist Benjamin Patterson.
Mit den Anfängen von Fluxus wird der gesellschaftshistorische Kontext Kölns in den 60er Jahren in den Blick genommen. In der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft war die Ideologie des Nationalsozialismus nicht plötzlich verschwunden. Eine jüdische Künstlerin wie Ursula Burghardt und ein farbiger Musiker und Komponist wie Benjamin Patterson mussten sich damit auseinandersetzen. Auch weil sich in den Fluxus-Konzepten der Zeit Kunst und Leben verbinden sollten.
(de)mentia+art hat einige besondere Arbeiten von Ursula Burghardt ausgewählt, um sie zusammen mit Ihnen zu entdecken. Eine große Rolle spielen für uns aber auch die großformatigen Fotografien, die das Galerien- und Studiopublikum (die IN-Society) zeigen und somit den „Konzepten“ zusätzliche unterschiedliche Gesichter geben. Dies wollen wir gemeinsam entdecken. Vorkenntnisse: nein. Wahrnehmungen und Meinungen: sehr willkommen.
TERMINE: nach Absprache: 0157 88345881