Museum Ludwig:  Fluxus und darüber hinaus

[Foto: Ursula Burghardt Kleid, 1968, RB Köln/Sabrina Walz © Nachlass Ursula Burghardt]

Köln war schon in den 60er Jahren ein Kunstzentrum im Rheinland. Mit dem neu gegründeten Stu­dio für Elek­tronische Musik des WDR kamen international agierende Künstler und Musiker nach Köln. Die Fluxus-(lateinisch „das Fließen“) Be­we­gung knüpfte an die sogenannte Neue Musik an. Beiden Bereichen ging es mehr um die Konzeptideen, weniger um ein konkretes „fassbares“ Kunstwerk. Im Ate­li­er der Kün­st­lerin Mary Bauermeis­ter in Köln fan­den zahl­reiche Ve­r­an­s­tal­tun­gen, Aktionen und Aufführungen statt, bei de­nen Musik, Lit­er­a­tur, Kunst und Ar­chitek­tur zusam­menge­bracht wur­den. Hier begegneten sich 1960 die Künstlerin Ursula Burghardt und der Musiker und amerikanische Komponist Benjamin Pat­ter­son.

[Foto: Ursula Burghardt: Aufrechte Bänder, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) © Nachlass Ursula Burghardt]

Mit den An­fän­gen von Fluxus wird der ge­sellschaft­shis­torische Kon­text Kölns in den 60er Jahren in den Blick genom­men. In der west­deutschen Nachkriegs­ge­sellschaft war die Ide­olo­gie des Na­tio­n­al­sozial­is­mus nicht plöt­zlich ver­sch­wun­den. Eine jüdische Künstlerin wie Ursula Burghardt und ein farbiger Musiker und Komponist wie Benjamin Patterson mussten sich damit auseinandersetzen. Auch weil sich in den Fluxus-Konzepten der Zeit Kunst und Leben verbinden sollten.

[Foto: Daniel Spoerri: Koffer; 1961, Präsentation in einem Privathaus]

(de)mentia+art hat einige besondere Arbeiten von Ursula Burghardt ausgewählt, um sie zusammen mit Ihnen zu entdecken. Eine große Rolle spielen für uns aber auch die großformatigen Fotografien, die das Galerien- und Studiopublikum (die IN-Society) zeigen und somit den „Konzepten“ zusätzliche unterschiedliche Gesichter geben. Dies wollen wir gemeinsam entdecken. Vorkenntnisse: nein. Wahrnehmungen und Meinungen: sehr willkommen.
TERMINE: nach Absprache: 0157 88345881

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