Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„… Den Rahmen zu schaffen, in dem jede und jeder sich äußern kann, ohne die Werke aus den Augen zu verlieren, gelingt wie nebenbei. Eine schöne Atmosphäre, die ruhiges Nachdenken und Nachspüren zum Sichtbaren ermöglicht…“ (E.L., 17.02.)
Zu finden ist die Bewertung auf Calaios, dem neuen Portal für digitale Museumsführungen. Dort verbindet man Menschen, die ihre Freude an Kunst und Kultur miteinander teilen wollen – im ganzen deutschsprachigen Bereich. Das gilt auch für Menschen mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen. Eine junge Frau aus Oberbayern etwa unterhält sich mit einem Mann aus Dresden über ein altes Foto. Es zeigt einen jungen Mann, vermutlich ein Bergmann.
Ist der Ausdruck in seinen Augen zuversichtlich nach vorne gerichtet. Oder ist da eine gewisse Unsicherheit zu spüren? Der Bergbau im Ruhrgebiet hat den Zenit seiner Bedeutung erreicht. Die Subventionen laufen aus, Importe aus anderen Ländern werden zugelassen. Aus der historischen Entfernung zu den späten 50er Jahren wissen wir nun, was der junge Bergmann damals vielleicht nur wage spürte: dass es nicht bleiben wird, wie es ist, dass von nun an allmählich anhebt, was man als das „Zechensterben“ kennt.
Das ist jedoch nicht das vordringliche Thema der digitalen Führung, die sich auf das gemeinsame Entdecken dessen bezieht, was zu sehen ist. Wer möchte, kann seine Wahrnehmungen zu dem Foto mitteilen. Niemand wird gefragt, ob man bestimmte Beeinträchtigungen hat. Jeder und jede ist willkommen. D i g i t a l heißt für uns, dass wir das Beste aus den Sammlungen der großen Museen zu Ihnen nach Hause oder in die Einrichtung bringen. Probieren Sie es aus!
Bleiben Sie gesund!
Herzlich aus Köln
Jochen Schmauck-Langer
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