Ein Klezmer-Tanzabend und die Frage der Demenz

Im Kölner Arkadas-Theater - der Bühne der Kulturen - fand ein Klezmer Tanzabend statt mit Livemusik. "Jiddische Volkstänze zeichnen sich durch Gemeinschaft, „simkhe–feel“ und den Spaß an Paar-, Kreis- und Kettentänzen zu grooviger und wunderschöner jiddischer Instrumentalmusik aus. Allen Tanzwilligen verspricht Kölns Klezmer-Band A Tickle In The Heart einen beschwingten, lustigen und bewegungsreichen Abend. Tanzmeister Andreas Schmitges ist derzeit wohl Europas gefragtester Dozent für jiddische Tänze."

Ich habe bei einer Tanzstunde selten so viele erhitzte und verschwitzte Gesichter gesehen, die über Vermögen oder Unvermögen so strahlten. Hier geht es nicht um Perfektion. Vielmehr reißt einen die Musik in die Gemeinschaft, die das Individuum gleichermaßen aufnimmt, wie sie es braucht, um bestehen zu können. Auch eine Formation ist auf das einzelne Individuum angewiesen.

Nach Vera Sanders letzter Choreografie 'Come to move' dachte ich gleich an eine kleine Choreografie für Hochaltrige und Demenzkranke in Rollstühlen und mit Rollatoren, die sich nach solcher Musik bewegen oder bewegt werden. Vielleicht etwas langsamer. Aber mit genauso viel Spaß.

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