Kultur bewegt

Ein Besuch mit Menschen mit Demenz im Kölnischen Stadtmuseum :: Von Martina Schönenborn

Kunst bringt Menschen mit Demenz in Bewegung? Also machen wir uns auf den Weg ins Kölner Stadtmuseum. Wir sind zwölf: Bewohner und ihre Begleiter. Es ist kalt. Es regnet. Der Weg mit der KVB ist mühsam. Es gilt, Baustellen zu überwinden, Treppen zu umgehen. Aus einer kurzen Strecke wird ein langer Weg. Wir fragen uns, ob das das Ziel wert ist…

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Slow Art bringt Demenz in Bewegung

Die Entdeckung der Langsamkeit?

Seit 2009 gibt es den 'Slow Art Day' in Museen. An diesem Tag werden Besucherinnen und Besucher gebeten, nicht als bloßer Flaneur durch eine Ausstellung zu laufen und somit die meisten Bilder und Objekte nur beiläufig wahrzunehmen. Vielmehr soll man sich auf fünf Kunstwerke beschränken. Dafür aber je 10 Minuten lang bei ihnen verharren. Die Kunst und die Kunst des Sehens werden in den Mittelpunkt gerückt. Das ist das Ziel von Slow Art.

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Malen im Museum für Menschen mit Demenz


Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Kreatives Malen
für Menschen mit Demenz
Kosten: für einzelne Teilnehmer (einschließlich einer Begleitperson): 12 Euro

Anm. erf.: 0157-88 34 58 81

Bei den Museumsführungen für Menschen mit Demenz im Wallraf-Richartz-Museum ist stets auch eine kleine Kreativeinheit vorgesehen. Die Besucher sind konzentriert damit beschäftigt, im Anklang an die vorangegangene Führung noch ein kleines Bild zu malen. Die Begleiter sind nicht selten erstaunt, dass die Ihnen zugehörigen Menschen mit Demenz noch solche Ressourcen haben. Dazu eignet sich das 'Bus-Atelier' des Museums besonders gut. Es liegt gleich im Eingangsbereich, ist barrierefrei, geräumig und hell... Die Erfahrungen mit diesem kleinen Kreativteil waren in der Vergangenheit sehr gut. Das ermutigt uns, besondere Führungen anzubieten, in der diese Art des Malens eine größere Rolle spielt!

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Neue Forschungsprojekte zu Museumsführungen für Menschen mit Demenz

Am Zentrum für Gerontologie der Universität Zürich nutzt Prof. Karin Wilkening die amerikanische TimeSlips-Methode für eine großangelegte Studie zur Wirkung von Kunst auf Menschen mit Demenz. Im Duisburger LehmbruckMuseum ist ein Pilotprojekt angesiedelt, das die dortigen langjährigen Erfahrungen mit Führungen für Menschen mit Demenz evaluieren soll.

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dementia+art und der Kölner Museumsdienst kooperieren

 

Der Museumsdienst Köln - der zentrale Kunstvermittlungs-Dienstleister für die städtischen Museen - hat seit einiger Zeit auch einen interaktiven Blog. Dort wird über aktuelle Fragen und Entwicklungen der Museen berichtet: Museumsdienst Köln .

Vor einiger Zeit fand auch das wichtige Thema 'Kulturelle Teilhabe bei Demenz' dort seinen Platz. Ein Bericht von Anke von Heyl.

"Jochen Schmauck-Langer ist Kulturgeragoge und mit seinem Unternehmen dementia+art auf Angebote zur kulturellen Teilhabe für Menschen mit dementiellen Erkrankungen spezialisiert. Unlängst hat er ein spezielles Rahmenprogramm zum Sommerblut-Festvial konzipiert, das die vielen Facetten möglicher Kulturangebote für diese Zielgruppe präsentierte.

Mit im Angebot waren unter anderem auch Führungen durch das Museum für Angewandte Kunst, das Wallraf-Richartz-Museum und das Kölnische Stadtmuseum. Hier konnte weiter ausgebaut werden, was als Pilotprojekt im Kölnischen Stadtmuseum so gewinnbringend begonnen hat..."

 

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Menschen mit Demenz im Museum Wallraf

Die Rasenbleiche – schon mal gemacht?

Führungen im Wallraf-Richartz-Museum finden meist in der obersten Etage statt, die dem 19. Jahrhundert gewidmet ist. Der neue große Aufzug etwa macht es einer Gruppe leicht, in einem Schwung an Ort und Stelle zu kommen. Direkt am Empfang sind Sitzhocker sowie moderne leichte und sehr bequeme Rollstühle kostenlos auszuleihen. Dort befindet sich auch eine behindertengerechte Toilette sowie das sogenannte Bus-Atelier, in dem an die Führungen anschließende kleine Kreativarbeiten zur Erinnerung entstehen können.

Bei der Führung selbst werden zwei oder drei Bilder präsentiert und als 'Zugabe' der Blick auf den hohen Dom zu Köln. Unter den Bildern ist auch Max Liebermanns großformatige 'Rasenbleiche'.

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Führungen für Menschen mit Demenz im Kölnischen Stadtmuseum

Das Kölnische Stadtmuseum bietet einen lebendigen Einblick in die Geschichte Kölns „wie es einmal war“. Menschen mit Demenz sind jedoch auf eine besondere Art der Kommunikation angewiesen. Deshalb wurden eigens für sie Führungen im Kölnischen Stadtmuseum entwickelt. Dabei steht ein lebendiges, sinnliches Erleben im Vordergrund.

Das Kölnische Stadtmuseum ist mit seiner identifikationsnahen Sammlung besonders attraktiv für Menschen, die viele Jahre in der Stadt am Rhein und in ihrem Umland gelebt haben. Über den Museumsdienst Köln wurden deshalb eigens für Menschen mit Demenz Führungen entwickelt. Sie berücksichtigen die noch vorhandenen Ressourcen der Besucher*innen und bieten ein lebendiges sinnliches Erleben, das die Möglichkeit einschließt, an noch vorhandene Erinnerungen anzuknüpfen.

Der Hintergrund

Die Zahl der Demenzkranken wird sich in der nächsten Generation verdoppeln. Jetzt schon gibt es in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen, die an einer Form von Demenz leiden. Und es werden zunehmend mehr. In Köln sind es etwa 30000. Nicht wenigen von ihnen war eine kulturelle Teilhabe, wie sie ein Museumsbesuch bedeutet, selbstverständlich.

Menschen mit Demenz haben oft eingeschränkte kognitive Fähigkeiten. Vor allem jedoch sind sie auf eine bestimmte Ansprache angewiesen, bei der nicht die Inhalte als solche entscheidend sind, sondern die Art und Weise der Kommunikation.

Der Ablauf der Führung

Ein Museumsbesuch soll für Menschen mit Demenz und ihre Begleiter ohne Hektik und Stress beginnen. Nach der Ankunft bieten wir die Möglichkeit zu einem langsamen Warmwerden in der ungewohnten Umgebung. Dabei stellt sich auch ihr Museumsführer persönlich vor.

Die anschließende Führung dauert etwa 90 Minuten. Sie stellt einige besonders anschauliche Objekte und Kunstwerke aus der Geschichte Kölns in den Vordergrund. Dabei wird an das sinnliche Erleben der Besucher angeknüpft, ihre Erinnerungen werden aufgegriffen und gewürdigt. Ein besonderes Highlight dabei ist die Live-Begleitung durch einen Musiker mit Akkodeon, der genau auf die Objekte abgestimmte musikalische Akzente setzt.

Zum Abschluss besteht die Möglichkeit im Museumsshop ein kleines Andenken an den Besuch zu erwerben.

Informationen und Kontakt

Gruppenstärke: bis zu 8 Menschen mit Demenz plus bis zu 8 Begleitern
Dauer der Führung: etwa 90 Minuten
Kosten: Eintritt entfällt; Führungspauschale je Gruppe 75 Euro

Kölnisches Stadtmuseum
Zeughausstraße 1-3, 50667 Köln
Telefon: 0221 - 221 25789
Öffnungszeiten: Dienstag 10 - 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 - 17 Uhr

Anmeldung und Beratung zu den Führungen für Menschen mit Demenz:

Jochen Schmauck-Langer
0157 - 88 34 58 81
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.dementia-und-art.de
Museumsdienst Köln
Leonhard-Tietz-Straße 10, 50676 Köln
www.museenkoeln.de/museumsdienst

Informationen zur Barrierefreiheit

Behindertentoilette vorhanden. Kleiner Aufzug vorhanden. EG und 1. Etage für Rollstuhlfahrer befahrbar. Zwei Behindertenparkplätze sind vor dem Museum markiert.

Verkehrsanbindung
U-Bahn: Haltestelle Appellhofplatz / Zeughaus (wenige Gehminuten entfernt)

Menschen mit Demenz malen - Wie geht das?

Ute Schmidt-Hackenberg ist die Pionierin dieser zielgruppen-orientierten Maltechnik. Sie hat in ihrem Berufsleben viele praktische Erfahrungen gesammelt und kann in ihren Workshops eine Menge guter Tipps weitergeben. Die Ergebnisse dieser Malmethode sind wirklich beeindruckend und ermutigend.
Inzwischen habe ich selbst viele Malgruppen für Menschen mit Demenz durchgeführt. Es gibt ein paar Dinge zu beachten, um sie erfolgreich zu gestalten.

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